Eulenkönig.

Ich muss wohl schon träumen.

Bachblei

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Es ist die Erholung die uns auffährt. Wer kauft sich schon einen Hausaffen, weil er einen Hausaffen will der für ihn da ist wenn man heimkommt und die restlichen 10 Stunden gelangweilt in der Ecke sitzt.

In der Ecke sitzt auch du, in der hintersten meines Gehirns. Ist es bequem so? Ist es recht so? In deinem papageienfarbigen Gewand und der hölzernen Krone. Interessierte es mich nicht, trägtest du nur einen Anzug. Man merke, Krawatten sind grundsätzlich scheisse! Der Herr trägt eine Fliege, dass man sich denn Rücken biege.

Komm, Herr, wage ein Tänzchen in mir. Ich schau mir gerne zu, lasse dich nicht zur Ruh. Auf und ab und ab und auf. Mir fehlt es hier an so viel Schnauf. Ich dreh Runden in deinem Kopf, mein langer Mantel, dein grosser Hut, bis es dann der Rollschuh tut. Die engen Kurven, das Gedicht, dass du in meinen Gehirnboden ziehst, es schreibt meinen Namen, deinen Namen so klar. Wollen wir uns drehen? Dein Kopf verschafft mir Platz, ich reise wie ein Vogel, ein Spatz. Du gleitest an den Wänden bis ich wieder runterkomme und du es von neuem versuchst, mich völlig verruchst. Die Tinte im Arsch, die den Antrieb gewährt. Lass uns kreisen wie die Meisen, ich könnte tagelang, ich würde kräftelos. Blumen hier und Blumen da, schiessen dir ins Gesicht. An Farbe wird gespart, aber heute nicht!

Himmel Hergott, zur Hölle! Stampf noch dreimal, dann wird’s ein Film, hinter meinen Augen, ich wage regungslos zu schauen, bis es dann kommt, bis alles dann kommt, dann wieder von vorne. Nur endlich echt?! Und wieder von vorne, wieder von vorne, wieder von vorne …

Kopf Unter

Es klopft, tropft aus meinem Kopf, mir mitten in den Sinn. Es dampt und stampft in meinem Hirn. Man öffne die Akten und hole die Kisten, die Leere betrügt! Kein Sätzlein, keine Worte, nichts das mein Herz begnügt. Stille herrscht keine und mundfaul gibts nicht. Doch was sich da bildet, sind meine Worte nicht.

Mitternacht und Dunkelheit, die aus dem Kopfe schreit.

Das Wasser noch lau doch die Luft schon bieder. Es genügt die nahezu vollendete Entblössung und zwei, drei Schritte schon ist man im Gewässer. In der Nacht ist ein See kein See des Sommers. Viel eher der Heimat der Mystik gleich. Es mag innere Genugtuung erbringen seinen Körper zu benässen. Doch man tauche einmal unter. Man hebe den Kopf und erschleiche sich das Stück Luft mit der grössten Fülle und lasse sich nach unten treiben. Die Stille beherrscht alles, jeder Ton, jeder Laut wird in so eine langsame Zeit gedrängt und gedämpft, dass alles trotz alle dem zeitlos und still erscheint.

Oh Bitte Ja

I do love what I do is what I love.
Gestern Vormittag als ich mich auf den Weg zum Doktor machte, mich dann bei der Sekretärin meldete und im Wartezimmer Platz nahm, sah ich diesen gebrechlichen Jungen dort sitzen.

Er hatte sein rechtes Bein im Gips. So fragte ich ihn, ob ich ihm das kleine Tischchen unter die Beine schieben soll, zum Hochlagern. Er willigte gleich ein. Trotzdem tat er mir Leid. Ob ich ihm denn mein Sitzkissen hinterlegen soll, damit’s ein wenig bequemer wird. Wieder ein ja. Da aber noch nichts um die Arme abzustützen hatte, fragte ich, ob ich ihm Stühle mit Büchern drauf hinschieben soll, zum Abstützen. Als auch das getan war, hab ich ihm nach seiner Einwilligung noch eine wärmende Bettflasche, frisches Wasser und einen Kühlbeutel fürs Knie organisiert.

Den Radiosender über mein iPhone mit seiner Lieblingsmusik gefüttert, den Raum mit stimmungsvollen Bilder geschmückt. Alle anderen Patienten heimgeschickt, seine Füsse massiert. Spannende Geschichten erzählt, nach seinen Hausaufgaben verlangt. Über sein Facebook allen alten Freunden wieder mal geschrieben, alle Hosen gebügelt. Seine Frisur zurecht gemacht, ihm aus dem verschwitzten Pullover geholfen. Mich bei seiner Mutter für die Verspätung entschuldigt, beim Pfarrer für ihn gebeichtet. Bewerbungen geschrieben, wie toller sei, beim ihm zu Hause die Katze gefüttert.

Ihm eine warme Decke genäht, seine Hände mit Handcreme eingerieben. Alle meine Follower überredet ihm auf Twitter zu folgen, seinen Lieblingskuchen gebacken. Oma überredet ihm schöne Socken zu stricken, seine Schreibutensilien nach alphabetischer Reihenfolge geordnet. Auf einem Beamer die besten Filme abgespielt und seine Einkäufe erledigt. Seine Rechnungen bezahlt und ihm den Rücken gewaschen.

Stundenlang. Bis sich endlich herausstellte, dass der gute Herr einfach nicht nein sagen kann.

Der Märzhase

Der Märzase und der verrücke Hutmacher beschäftigt damit Mäuschen Schwanz in einen Topf zu stecken. So zum Spass.

Der Märzase und der verrücke Hutmacher beschäftigt damit Mäuschen Schwanz in die Teekanne zu stecken. So zum Spass.

Zum Schluss ist anzumerken, dass diese Erzählung im Übrigen vom Märzhasen aus Dumpeldoo handelt, welcher nicht zu verwechseln ist mit dem Hasen aus Rottenschaben, wo die faule Otter haben. Jener dort ist kein leidenschaftlicher Angler, der nie Fische fängt, welche er nicht isst, was wohl keineswegs den Grund für seine nicht existierende Existenz bildet.

Nun zu jenem Hasen aus Dumpeldoo. Er wohnt mit seiner Grossmutter Mäuschen Schwanz und seinem Vater Rättchen Bein in einer Höhle auf der Ahornkrone. In jenem Ahorn hinter den sieben Aquarien, auf dem die Edelkraniche landen. Deren Worte sind aus reinem Gold und ab und zu kommt es vor, dass diese Worte ins Nest runterfallen, daher auch der Wohlstand und die Beulen am Kopf des Märzhasen. Die Höhle ist aus getrocknetem Gras damit keine Schweine davon knabbern. Man kann nie wissen, man muss sich schützen, schützen vor zu viel Sinn in der Welt, des Märzhasen‘ Rezept dagegen sind Pfannen, Kochtöpfe, das Besteck, die Möblierung, jegliche Kisten und Tonnen, Besen und Werkzeug, kurz alles was einigermassen gut durch die Luft fliegt.

In diesem Dorf, namens Legeipsnieckuk wohnt auch der verrückte Hutmacher, des Hasen Kumpan. Mein Gott ist der verrückt. Ja, nicht zum Aushalten verrückt! Grade als der Märzhase seine Pfannen und Töpfe zum trocknen an die Wäscheleine gehängt, sich sein Rindenbrot gestrichen (mit der feinsten, nicht krümelnden Butter versteht sich), die Pinguine gebadet und ein Bad in Läusen nehmen wollte kommt er dahergelaufen und fragt den Hasen, ob er den mit ihm ein paar Gänse melken kommen wolle. «Völlig verrückt, völlig verrückt!»

Die Hauptnahrung des Wesens ist Tee und bei grossem Hunger geht auch mal eine Untertasse. Beim Teekränzchen ist Konversation das M und Y. Wer keinen Tee mag muss umso mehr Konversation machen. Wer das Thema wechselt bekommt den  Vorschlaghammer zu verspüren, wechselt der Märzhase das Thema bekommt jeder mit dem Vorschlagshammer einen verpasst und wird nie das Thema gewechselt wird sogar vom Vorschlagshammer Gebrauch gemacht.

Beinknick

~†~

Da fällt er auf die Knie
Es fehlt ihm jede Energie
Der Sturz, der war fatal,
Seine Augen werden schmal

Ach, wie lustig das doch war,
Vom Gefühl zerdrückt nicht falsch, nicht wahr
Alles ist still, alles ist stumm,
Schon flog er weg, der verbrecherische Hohn

Ein herzzerreissenderer Schrei,
Oh Schmerz so geh vorbei
Oh Übel so wollt ichs nicht,
Mein Kopf, der ist doch nicht mehr dicht

Ich sollte nicht fallen,
Oh du, ich sollte nicht am Boden zerschallen

Der Teufel, wer ist das?
Der Teufel, bin ichs?
Oh Abend, du dämmerst, mir ins Gesicht

Und ist es die Lärche die so fatal pfeifte,
Nein nein, die Nachtigall, wie sie ums Hirn herum schleichte
Die Tänze sind vorüber, jetzt hats mich erschlagen.
Wohin gehts hinüber, wenn nicht in den Graben?

Im Sumpf um zu sinken
Im Dreck um zu trinken
Aj wieso nur so hier und jetzt
Der Kopf hat die Seele unterschätzt

Farben sind grau
Auf die Nase kommt der Tau
So bleibt er hier liegen, so hats ihn getroffen
Vom Mondwasser ein Schlückchen zu viel gesoffen

Schlag sieben dann, zünd die letzten Kerzen an!

Man lasse beim lesen dieses Video im Hintergrund laufen, um besser mitfühlen zu können: RainyMood

Es ist ein dunkler Tag, die Regentropfen begeben sich in Strömen und mit erschütternder Geschwindigkeit nieder auf alles was nicht versteckt ist und der Wind zieht um die einsamen Hütten. Ein par Stalltiere sind von Nachbarn drüben zu hören und er liegt noch immer da, grade erst erwacht. Die Tage wurden nun schon lange nicht mehr gezählt. Langsam geht er auf und schaut zum Fenster raus, erbärmlich drücken sich die Äste der Tannen unter der schweren Last des Wetters nieder. Es ist nicht mehr wichtig was geschehen war und wieso es so kam. Drüben am Waldrand sieht man noch ein Reh wie es nach Unterschlupf sucht, schon verschwindet es hinter den Sträuchern. Noch einmal drückt er sich zurück ins Bett und so liegt er da, eine halbe Stunde vergeht, noch eine, vielleicht auch zwei.

Was passiert passiert und was gedacht wird, wird so oft auch getan, drum denk nicht zu viel an die Rache, sonst schwindet sie noch der Begrenzung durch Gleichhaftigkeit.

Raus hier, nur noch raus! Weg von diesem Ort, ab durch die Büsche, rein in den Wald. über Stock, über Stein, was die Beine tragen mögen. Der Herr muss weg von dem Ort der seine Wurzel war. Peitschend dreschen die Äste auf ihn ein und nicht schnell genug trägt ihn der Körper, so hüpf doch! Warum dieser Skandal? Einmal noch und über den Baumstrunk rüber um die Ecke hinter die grosse Lichtung rauf durch den Wald, immer höher trägt es ihn fort, er springt und kein Blick zurück könnte sei Bedürfnis mildern. Noch ein Sprung und noch einmal und noch einmal und da. Genau da! Da liegt er nun, mit dem Gesicht nach oben, pitschnass und verdreckt! Schon ist er weggeweht, der Gedanke, der ihm von Nutzen war auf den Wanderwegen. Laub und ein par andere Himmelsfetzen treiben durch den Wind, die Bäume biegen sich und die Dämmerung verschluckt alles, alles bis auf den letzten Bissen nur eines spuckt sie aus, die wilde Jagd.

Du

Verfasst irgendwann um Ende des Jahres 2011. Man sehe dies als Gedankentanz und soweit nicht mehr als immer noch anwesende Gefühlsbegebenheit:

Du, genau du
Ich meine dich
Ja du

Ich, ich mit dir
Ich und du
Du, dich, ja genau du

Meins, dich du und deins
Deiner setzte ich meiner
Du, ach du

Ich wollt nur
Du, dich, sein deins
Ich verfluche
Mich, mein und meins

Hätte ich dich
Wärst da noch du
Wäre ich deins

Du und ich
Metamorphose zum wir
Du nur dich
Genau das wollte ich
Doch das bekam ich nicht
Was meinem Herzen nicht entspricht
Und mich meins, meiner zerbricht.

Fieber

 

Die Welt hat Fieber. Sie hat Fieber und wir sind der Rotz der langsam nach aussen tropft. Hat man sich je gefragt wieso sich alles dreht? Es besteht gar keine Kraft stehen zu bleiben. Und die heisse Sonne, die vielen Planeten, das unendliche Universum, klar hat die Welt Fieber. Dieses unendlich kleine und unendliche Universum in deinem Kopf.

Es ging Nachbar Peter nach draussen in den Sonnatgskleidern (Ja, es war Montag Morgen). Sein meterlanger Seidenschal wehte spielerisch im Wind. Er öffnete behände das Gartentor, ging raus auf die Strasse, zwei, drei Schritte bis zu seinem Auto, öffnete die Autotür, stieg hinein und fuhr los. Um die nächste Ecke und er war weg! Spurlos verschwunden! Und ich wette mit allen affenabstammenden Menschen dieser infizierten Welt, wäre ich ihm gefolgt, er wäre noch da gewesen, aber das war er nicht, denn ich bin ihm ja nicht gefolgt. Galileo hatte recht, die Erde ist rund genug, aber was nicht spürbar da ist, gibt es das? Was wenn das die ganze Welt eine einzige „Truman-Show“ ist und du bist der Star der Sendung? Du sitzt in deinem Zimmer am Computer und vor deiner Tür steht ein Kamerateam und ein Maskenteam schminkt grad eine Schauspielerin die sich deine Mutter nennt? Nein. So nicht! Draussen hockt ein Krokodil und wartet nur darauf, dass dir der Himmel auf den Kopf fällt.

Schlag zurück! Das können die nicht mit dir machen. Geh raus und nimm das Haus auseinander. Nimm die Welt auseinander! Beiss in den Beton bis sich die Balken biegen.

Da kam Peter zurück. Ich hab ihm gratuliert und bekräftigt, ich hätte für seine Wiederauferstehung gebetet. Den Rest der Geschichte kann ich mir jetzt schenken, nein ich schenk sie euch. Geschenkpapier?

Wir haben Fieber im Kopf, wir drehen durch, sind in Sucht auf tausend einzelne Ziele. und wer zu leise denkt hat verloren in dieser Welt. Die Welt ist krumm, sie ist kopfüber, sie ist in deinem Kopf und du bist selber Schuld. Heute regnet’s noch einmal Geld und wir weinen vor Glück. Heute ist alles dickflüssig, zäh und miefend. Heute tropft alles an dir runter und es klebt. Heute schmelzt der Kühlschrank. Heute halten dich alte Leute jung. Heute werden Krebse gekocht, Zwillinge, Jungfrauen & Widder haben nochmals Glück gehabt. Heute ist es die Lösung all deiner Probleme. Heute macht dein Geist Vodoo mit deinem Körper. Heute tut der Kopf weh, der Urknall kommt zu spät. Heute sind wir wie eine alte Tanne die grad noch so stehen kann. Heute haben wir Fieber.

Doch schon Morgen hat sich die Welt an uns verschluckt.

Kopfgesindel

Es scheint als tanzt das Gesindel in meinem Kopf. Es tanzt und tanzt und tanzt und merkt erst beim Hinfall, dass es gar nicht tanzen kann. Die Begebenheiten vergangener Tage sind die Aktenvernichter meines Kopfes. Und so, ungeachtet in einer Sekunde völligen Unbeachtens der Aussenwelt, kommen aufrechte blaue Goblins mit schiefen Zähnen die in mein Gehirn einbrechen, den Verstand um sich selber bringen und den Wänden eine dünne Schicht Galaxie auftragen. Man weiss ja nie.

Es sind so manche Menschen auf den Gehwegen, den Strassen, den Häusern, auf Dachterrassen unter den Sonnenschirmen in Riesenluxushotels, in den Ecken, den Bergen und den Seen. Doch keiner von denen sieht die Farbe in dir drin.

Stillschweigen.

Doch dann muss ich hier raus. Ich nehme die Farbeimer und male Bergen an, damit den Leuten ein Licht aufgeht, drehe Züge um damit sie die Richtung wechseln, lasse Pferde auf meinem Rücken reiten, damit sie den Frühling besser spüren, packe den See am Arm, um ihn ins Wasser zu hieben, pflücke Wolkenkratzer aus dem Garten der Regierung, um der Welt zu zeigen wo die Macht liegt, blase Heissluftballons auf bis sie platzen und die Wiesen voll mit Heissluftballonstoff sind und trotzdem liege ich immer noch im Bett und frage mich wieso ich so bin und wieso immer alles so passiert. So passiert, wie es nun mal passiert.

Ich muss wohl schon träumen.