Bleiche, weiche, weiße Küche

Ich schwöre, man gewöhnt sich daran

«Mit Liedern in der Küche muss man Acht geben. Da gibt es manchen der kennt sich aus, kennt Fakten.»

Mittags um 10.15 Uhr tropft die Küche langsam runter. Alle für ein Musketier. Ich sitze drinnen, ich kann das. Nein. Ja? Der Hahnen tropft, meine Küche eine Pfütze. Und ich tropfe so langsam an mir runter. Die Sonne scheint. Ich bin übrig, du noch nicht, dich würde ich an ein Kreuz nageln. Bibel-Sender. Ich halte jede Stange, jeder Finger am Abzug, jeder muss zucken.

Mittlerweile ist 11.20 Uhr vorbei und ich warte auf die Medizin. Könnte man Liebe nicht messen und für immer im Nationalarchiv gewissenhaft verwalten. Alles bleibt beim Alten und der Hahn tropft. Ich bin fruchtbar, du bist flammbar. Ich studier den Zooplan, du Biologie. Ich sag geh mal, du läufst fort. Ich grubte, grabte, grieb an deinen Wunden, wäre da Gold? Die Welt rettet man nicht mal so baldig.

Ich für alle deine Wunden im Meer. Und alles tropft beim Warten. Backe auf Backe. Bein auf Bein (von unten zu kurz). Ich mit Spannung, du dann nachher gelangweilt. Da gibt es manchen, der kennt sich aus, kennt Fakten. Es bleibt alles beim Alten und der Hahn der tropft. Ich warte weiter (auf gar nichts).

An mir steigt die Bergkette hoch, an dir eine Spitzmaus. Auf mir sitzt die Last der Tage, auf dir die seiner Hände. 12:45 Uhr. Ich räume langsam auf, putze all das Vertropfte weg, ich der einzige Zeuge, der einzige Zeuge eines überschaubaren Weltkrieges. Eine Welt die saugt und nicht von Saugern vertrieben wird. Nichts zu verlieren. Eisenwarenkühl. Den die Welt, ich, zieht in den Krieg, und ich bin wieder einmal nicht dabei. Wieder von vorne.